Missverständnis, Fehlinterpretation, Verstehen

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Thomas
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Missverständnis, Fehlinterpretation, Verstehen

Beitrag von Thomas »

Hallo Forumsfreunde,

wir hatten bisher noch keine Probleme mit Mißverständnissen. Privat und geschäftlich ist es mir aber schon passiert, daß man etwas ohne böse Hintergedanken schreibt und zurück kommt keine Antwort, sondern eine Bombe :shock:
Auch in Foren, die schon länger aktiv sind, kommt es immer wieder zu Streitereien wegen Mißverständnissen.
Zu diesem Thema bin ich im Internet mal auf folgenden Text gestossen:

Normalfall: Missverständnis?
Viele Streitigkeiten und Auseinandersetzungen entstehen aufgrund von Missverständnissen. Wir gehen in der Regel davon aus, dass unser Gegenüber – zumindest wenn er unsere Sprache spricht – uns auch versteht. Dies ist aber nicht immer der Fall – im Gegenteil.

Menschliche Kommunikation ist eigentlich ein kleines Wunder
Wir alle haben unterschiedliche Sichtweisen und bewerten die verschiedenen Dinge in unserer Umgebung ganz unterschiedlich. Deswegen ist die zwischenmenschliche Kommunikation sehr komplex und so schwierig, dass es eigentlich fast einem Wunder gleichkommt, dass wir uns überhaupt verstehen.

Miteinander reden heißt nicht unbedingt auch, dass wir einander verstehen
Wenn ich das Wort "Tisch" sage, dann wird in Ihrem Kopf ein Bild entstehen von einem Gegenstand, den wahrscheinlich auch ich als Tisch identifizieren könnte. Ob aber Ihr Tisch aus Holz ist oder aus Plastik, ob es ein Küchentisch oder ein niedriger Couchtisch, welche Farbe und welches Muster er hat – in diesen Punkten werden sich unsere Bilder erheblich unterscheiden. Und so kann es geschehen, dass wir glauben, uns zu verstehen, tatsächlich aber doch von unterschiedlichen Dingen sprechen.

Mein Gegenüber wird schon sagen, wenn er mich nicht versteht...
Wir nehmen oft an, dass der andere nachfragen wird, wenn er etwas nicht versteht. Genau das ist das Problem: In der Regel denkt Ihr Gegenüber ja, dass er Sie versteht. Nur leider versteht er Sie oft anders, als Sie es gemeint haben. Letztlich hat er aber aus seiner Sicht keinen Grund nachzufragen.

Ein Beispiel für ein typisches Missverständnis, das wir als solches nicht erwarten
Sie sagen z.B. zu Ihrem Arbeitskollegen: "Dieses Papier müsste überarbeitet werden." Sie meinen damit: "Bitte überarbeiten Sie das Papier heute noch." Die andere Person sagt "Ja." und meint: "Ja, ich denke auch, dass das irgendwann überarbeitet werden muss ." Während Sie nun annehmen, dass Ihr Kollege das Papier überarbeitet, hat der Sie aber gar nicht so verstanden, dass er das Papier heute noch überarbeiten soll. Er hat einige wichtige andere Aufgaben und kommt gar nicht darauf, dass Sie nun auf das überarbeitete Papier warten. Hier ist ein Streit vorprogrammiert, weil sich keiner von Ihnen des Missverständnisses überhaupt bewusst ist. Sie werden Ihren Kollegen für unzuverlässig halten und er Sie für einen Tyrannen.

Tipps für eine bessere Verständigung
Wenn wir mit einer oder mehreren Personen reden, liegt es in unserem eigenen Interesse, verstanden zu werden. Dafür einige Tipps :
• Seien Sie in Ihren Äußerungen immer so eindeutig wie möglich. Reden Sie nicht um den heißen Brei
• herum, sondern formulieren Sie klar und deutlich, was Sie sagen möchten.
• Gehen Sie im Zweifelsfall davon aus, dass Ihr Gegenüber Sie nicht verstanden hat. Das schützt Sie vor falschen Erwartungen.
• Formulieren Sie Dinge, die Ihnen besonders wichtig sind auf verschiedene Arten. Wir können die meisten Dinge unterschiedlich formulieren. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie verstanden wurden, formulieren Sie Ihr Anliegen noch einmal neu.
• Fragen Sie nach, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Gegenüber Sie verstanden hat. Dann wissen Sie es genau.
• Fragen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
• Gehen Sie selbst auch nicht davon aus, dass Sie Ihren Gegenüber auf Anhieb verstehen. Fragen Sie hier im Zweifelsfall auch lieber einmal mehr nach.

Denken Sie bei einem Streit zunächst an ein mögliches Missverständnis
Überlegen Sie in einem Streit immer, ob hier vielleicht ein Verständigungsproblem die Ursache für die Auseinandersetzung sein kann. Wenn ja, dann versuchen Sie unverzüglich das Missverständnis aufzudecken und es zu klären.

Manchmal ist Verständigung unmöglich
Hin und wieder kommt es vor, dass zwei Menschen nicht in der Lage sind, sich untereinander zu verständigen. Sie verstehen einander grundsätzlich falsch oder gar nicht. Dann sollte keiner von beiden dem anderen die Schuld geben oder dem anderen einen bösen Willen unterstellen, denn das führt nur zu weiteren Streits. Es kommt einfach auch einmal vor, dass wir uns mit einem anderen Menschen nicht verstehen.

Akzeptieren Sie, wenn Sie sich mit jemandem nicht verstehen und suchen Sie Hilfe von außen
Wenn Sie sich mit jemandem partout nicht verstehen, hilft es wenig, immer weiter zu versuchen miteinander zu reden. Viel lieber sollten Sie sich in einem solchen Fall – wenn möglich – in Frieden trennen. Ist dies nicht möglich, brauchen Sie einen Schlichter, also so etwas wie eine neutrale Person, die Sie bitten können, für Übersetzung und Fairness in der Auseinandersetzung zur sorgen.


Quelle: http://www.zeitzuleben.de/artikel/kommu ... hen-1.html
Gruss Thomas
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Beitrag von Helge »

Dazu etwas Nachdenkliches

Die Schnur des König Akbar

Der indische König Akbar verfügte über einen Stab ergebener Minister. Diese waren allesamt scharfsinnige Menschen und ausgewiesene Fachleute, jedoch stritten sie oft heftig in der Sache und versuchten einander mit klugen Reden zu überzeugen ohne übereinzukommen.

Eines Tages rief der weise König Akbar seine Minister zu sich. Er zeigte mit der Hand auf eine gespannte gerade Schnur und forderte seine Minister auf: „Seht ihr diese Schnur? Eure Aufgabe sei es, sie zu verkürzen, jedoch ohne sie zu verknoten oder zu beschneiden, noch sie sonst zu berühren. Verkürzt sie auf eine andere Art und Weise!“

Die Minister blickten wortlos auf die Schnur, rieben sich den Bart und wunderten sich, wie die Schur verkürzt werden könnte, ohne abgeschnitten oder auch nur angetastet zu werden. Selbst den Klügsten unter ihnen wollte nicht einfallen, wie diese schwierige Aufgabe gelöst werden könne. „Dies ist ein unmögliches Unterfangen“. sagten sie. Kein Mensch sei imstande dieses Rätsel zu lösen.

Da erhob sich der König, zog wortlos eine zweite, längere Schnur hervor und spannte sie neben die erste. Durch diese zweite, längere Schnur wurde die erste automatisch verkürzt ohne verknotet oder abgeschnitten worden zu sein.

„Seht her!“, sagte der König. „Wir sollten die Meinung eines anderen weder antasten noch beschneiden, sondern nur unsere eigene Schnur daneben spannen. Dann möge der andere entscheiden, was länger und was kürzer, was besser oder schlechter ist. Wir sollen nicht für den anderen entscheiden, wir sollten ihm nur unsere eigene Wahrheit darlegen.“

(Verfasser nicht bekannt)
Gruß Helge
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